„33 Veränderungen über einen Walzer von Diabelli“, sein Opus 120, vollendete Beethoven im Jahr 1823 als Beitrag für eine Sammlung von Variationen, die der Musikverleger und Komponist Anton Diabelli angeregt hatte. 1819 hatte der Komponist das Werk begonnen, seine letzte große Klavierschöpfung. Ein einfaches Walzerthema von 2 x 16 Takten war Diabellis Vorgabe. Die 33 Variationen sind mit 50 Minuten Aufführungsdauer neben Bachs Goldberg-Variationen das umfangreichste Variationenwerk für Klavier überhaupt. Beachtenswert ist die Vielfalt der Variationen: schroffe Kontraste, komplexe rhythmische Wendungen und polyphone Konstruktionen stehen in diesem Werk neben verspielten, unbeschwerten Abschnitten.
Beethovens Diabelli Variationen kennen zu lernen ist verblüffend - terra incognita, völlig neues Land. „Was ist das?“ dacht´ich beim ersten Hören, „Chopin, Brahms? Seltsames Laufwerk, so redselig so weitläufig…!“Abenteuerlich, wie sich aus dem Nucleus von Diabellis-Thema diese enorme Landschaft öffnet, dieser dramatische Lebenslauf entfaltet. Man kann sich nach opus 110, 111, diesen so kühnen und so weit entwickelten, entlegenen Musiken, kaum vorstellen wohin die Inspiration den Komponisten noch weiter führt. Was ihm da in völliger Taubheit am Ende und in der Reife, auf der ganzen Höhe seines Schaffens noch einfällt, welchen Fischfang er da an Land zieht, ist wirklich staunenswert. Vor dieser imaginativen Kraft, vor dieser unglaublichen Arbeitsleistung und Disziplin habe ich tiefsten Respekt: Wir werden am kommenden Sonntag einen der hohen Gipfel der Musik erklimmen, einen 8tausender sozusagen. Ich freue mich auf Ihr Kommen am Sonntag und kann nur hoffen, daß Ihnen dieses Ereignis nicht entgehen möge. Seien Sie freundlichst gegrüßt in diesen Tagen des steigenden Lichtes, nahe den Geburtstagen von Mozart (27. 1.) und Schubert (31.1.)
Michael Leslie, Konzertpianist geboren in Australien lebt und arbeitet als Konzertpianist in München. Sowohl die virtuose Interpretation als auch die der Musik innewohnende Botschaft des Komponisten ist ihm Auftrag, Verpflichtung und alleiniger Maßstab, nicht der äußere Glanz. Leslies Interpretationen beispielsweise der Werke Bachs, Beethovens oder Schuberts gelten unter Kennern als Geheimtipp. Sein Spiel zeugt von eigenwilligem Charakter, von einer unvergleichlichen künstlerischen Detailtreue, einer Reife und Durchdringung, wie man sie bei den meisten Klaviervirtuosen unserer Zeit vergeblich sucht. Michael Leslie trat während seines Studiums am Konservatorium von Sydney mit führenden australischen Orchestern auf. So spielte er u. a. mit dem Sydney Symphony Orchestra die australische Erstaufführung des 1. Klavierkonzerts von Béla Bartók. Bei Rosl Schmid an der Münchner Hochschule für Musik setzte er sein Studium fort und gewann den 1. Preis des Wettbewerbs der westdeutschen Musikhochschulen und belegte als Preisträger des internationalen ARD-Wettbewerbs den dritten Platz. Leslies Repertoire reicht von Scarlatti bis Lutoslawski und enthält neben anderem die großen Klavierwerke Bachs, sämtliche Beethoven-Sonaten sowie das Klavierwerk Arnold Schönbergs. Der Vielschichtigkeit Franz Schuberts begegnet Leslie mit großem Respekt und Gründlichkeit. In einer Reihe von Rundfunkaufnahmen im In- und Ausland machte sich der Künstler ebenso einen Namen wie durch zahlreiche Auftritte mit bedeutenden Orchestern. Das ungewöhnliche künstlerische Potential des Pianisten führte zu Gastspielen in Österreich, Großbritannien, Schottland, Frankreich, Italien, Sizilien, Norwegen, Serbien, Ghana, Australien und in vielen deutschen Städten. In Sydney wurde er als einer der herausragendsten Pianisten, die Australien hervorgebracht hat, gefeiert mit der Schlagzeile: “Sydney’s loss is Germany’s gain.”
DIE SUCHE IM GOLDENEN MISTHAUFEN
… oder die Schätze des Monsieur Boismortier
Tatiana Flickinger – Blockflöte
Andrii Slota – Cembalo
Sebatián Mosquera – Violoncello
DIE KUNST DER FUGE
Johann Seabstian Bach
Andreas Skouras, Cembalo
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