Musik spielt schon seit Jahrtausenden eine herausragende Rolle im Leben und Glauben der indischen Menschen, dieser dem Göttlichen gleichsam abgelauschten Lehre. Raga bedeutet so viel wie „das, was den Geist färbt“ und stellt die melodische Grundstruktur der klassischen indischen Musik dar. Sie ist der europäischen modalen Musik (der Basis Bachs und Monteverdis) ganz ursprünglich verwandt. Diese Morgen-Ragas sind quasi Indiens Wohltemperiertes Klavier. Der Oberton-Reichtum und das harmonikalische Gebäude indischer Musik lebt auch in der europäischen Musik der Gotik, der Renaissance, des Barock in voller Pracht. Obertöne fehlen ja nie & nirgendwo in der belebten Natur. Für indische Musik aber sind sie Seele und Herz. Es ist jedes Mal so, wie bei der Schöpfung, zugegen zu sein, beim Auftun des gestirnten Himmels – so jedenfalls sagen es asiatische Musiker Indiens, Chinas, Japans, Indonesiens.
Eine der einzigartigen Charakteristiken des Raga ist, dass man glaubt, dass die Melodien nur zu ganz bestimmten Tageszeiten erklingen sollten, denn nur dann können sie ihre volle Blüte und Kraft entfalten. So lauschen wir um 11:11 Uhr an diesem Sonntagmorgen Ragas, die die Kraft haben uns unter anderem romantisch, humorvoll, pathetisch oder friedlich zu stimmen. Der Frühling ist da und die Natur erblüht, wie schön ist es da, dass die Musik den Einklang von Seele und Natur bringt. Wer wünscht sich nicht mehr Gelassenheit und Friede in seinem Leben ...
Diese Urgefühle gelten als allgemeingültig und sind unabhängig von Nationalität und Hautfarbe, die Sprache der Musik ist losgelöst von äußeren Zwängen und verbindet die Menschen im Ursprung ihres Seins.
Wer sich auf dieses für uns vielleicht ungewöhnliche Klangerlebnis einlässt, gewinnt viel, mehr als man zu hoffen wagt!
Tanpura, indischen Generalbass-MonochordsSengupta, einer der ersten Musiker seines Landes, Kultur-Preisträger & -Botschafter, einer des „Treasures of India“, ein nationales Juwel, spielt Sarod, die indische vielchörige Laute und bringt Tablas mit – scharf gewürzte und impulsive Percussions-Kürbisse, gespielt von Jayanta Sarkar, insgesamt gegründet auf der klanglichen Basis der Tanpura des tiefen, summenden indischen Generalbass-Monochords.
BEETHOVEN VIOLINSONATEN, Teil II
Shunske Sato (Barockvioline), Shuann Chai (Hammerflügel)
Sonate Nr. 6 (Op. 30 Nr. 1)
Sonate Nr. 9 "Kreutzer" (Op. 47)
BACH – the fencing master
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Anna Zimre – Violoncello