Der Dresdener Hof war in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts ein musikalischer Brennpunkt: Die Dresdener Hofkapelle war mit hochkarätigen Musikern aus Frankreich, Deutschland, Italien und Böhmen besetzt, hier wurde auf höchstem Niveau musiziert, ein reiches Notenarchiv voll anspruchsvoller Kompositionen namhafter Komponisten gibt hiervon ein lebendiges Zeugnis.
Im Zentrum dieses Konzertes stehen selten gespielte Werke aus dem Umfeld des Dresdener Hofes; die Kammermusik-Besetzung mit 2 Barockoboen und Barockfagott ist auf modernen Konzert-Bühnen eher selten zu erleben und verspricht daher auch klanglich ein besonderes Hör-Erlebnis.
Das international besetzte Barockorchester Concerto München wurde 2016 offiziell gegründet und steht stellvertretend für Aufbruchsstimmung und die junge Generation der Alten- Musik Szene im süddeutschen Raum. Erfrischende Virtuosität und ansteckende Musizierfreude sind Kennzeichen dieses von Presse und Publikum bereits vielfach gelobten Klangkörpers. Concerto München tritt sowohl in Orchesterbesetzung als auch im Ensemble in verschiedenen Kammermusikformationen auf.
Die vier Musiker sind Künstler ersten Ranges und kaum mehr als Nachwuchskünstler zu bezeichnen, haben sie sich doch schon auf vielen renommierten Bühnen etabliert und sich ihre Sporen verdient. Die jugendliche Frische, das Neue und Neugierige im Umgang mit der Musik des 18. Jahrhunderts bleibt, was auch insbesondere dieses Konzertprogramm mit Raritäten aus Dresden zeigt. Nicht häufig gehörte, jedoch außergewöhnliche und faszinierende Musik gespielt von den nicht weniger faszinierenden Musikern von Concerto München.
Georg Philipp Telemann (1681-1767)
Triosonate in c-moll TWV42:c4
1. Lentement | 2.Vite | 3. Avec douceur. Lentement | 4. Gay
Jan Dismas Zelenka (1679-1745)
Sonata n°1 in F-Dur ZWV 181/1
1. Adagio mà non troppo | 2. Allegro | 3. Larghetto | 4. Allegro assai
Johann Friedrich Fasch (1688-1758)
Triosonate in B-Dur
1. Andante | 2. Allegro | 3.Largo | 4.Allegro
Arcangelo Califano (1730-1756)
Sonata a quattro in C-Dur
1. Vivace | 2. Siciliano | 3. Allegro
Claire Sirjacobs erhielt 2003/2004 ihr Oboendiplom (Professor David Walter) und Kammermusikdiplom am Conservatoire National Supérieur de Musique in Paris. 2003-2005 war sie Akademistin des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks. 2005-2007 studierte sie weiter am Mozarteum in Salzburg bei Stefan Schilli. Ihre Interesse für Alte Musik und historische Aufführungspraxis führte sie zur Münchner Musikhochschule, wo sie 2010-2012 Barockoboe bei Saskia Fikentscher studierte. Sie ist Mitglied des Bläserquintett Aquilon (u.a. 1.Preis ARD Wettbewerb 2006, Echo Klassik 2011), des Ensemble Zeitsprung (Ensemble für Zeitgenössische Musik) und des Bayerischen Kammerorchesters Bad Brückenau. Außerdem tritt sie regelmäßig mit Orchestern wie die Münchner Hofkapelle, Les Musiciens du Louvre, Stiftsbarock Stuttgart auf.
Schon früh entdeckt die Französin Marine‐Amélie Lenoir ihre Interesse für die historische Aufführungspraxis. Kaum 18 Jahre alt, spielt sie als Oboistin mit dem Orchester »Les Siècles« unter der Leitung von François‐Xavier Roth die Musik auf dem Instrumentarium des 19. Jahrhunderts. Danach studiert sie sowohl die moderne als auch die Barockoboe an der Haute Ecole de Musique in Genf und am Mozarteum Salzburg bei Stefan Schilli. 2013 wird sie in der Orchesterakademie des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks aufgenommen und spielt so u.A. unter der Leitung von namhaften Dirigenten wie Mariss Jansons, Sir Simon Rattle, Daniel Harding, Andris Nelsons und Franz Welser‐Möst.
Sie absolvierte anschließend ihr Masterstudium »Historische Aufführungspraxis« bei Saskia Fikentscher an der Hochschule für Musik und Theater München. Als engagierte Kammermusikerin war sie unter anderem beim »Junge Elite«‐Festival in Mecklenburg-Vorpommern zu Gast und auch mit Kammerorchestern arbeitet sie besonders gerne, so z.B. beim Mahler Chamber Orchestra, dem Münchener Kammerorchester und dem Kammerorchester des BR‐Symphonieorchesters. 2018 hatte sie einen Vertrag an der Bayerischen Staatsoper und spezialisierte sich als Postgraduate Studentin bei Alfredo Bernardini am Mozarteum Salzburg.
Leonhard Hauske studierte modernes Fagott bei Prof. Karsten Nagel und Prof. Eberhard Marschall an den Musikhochschulen Nürnberg-Augsburg und München. Zudem spezialisierte er sich auf historisch informierte Aufführungspraxis im Fach Barockfagott bei Lyndon Watts an der Musikhochschule München.
Studienbegleitend war er Stipendiat der Yehudi-Menuhin-Stiftung »Live Music Now«. 2006 war er Mitglied des Schleswig-Holstein-Festival-Orchesters, von 2007-2010 folgte eine Anstellung im Philharmonischen Orchester Augsburg. Zahlreiche weitere Engagements u. a. beim Orchester der KlangVerwaltung München (Dir. Enoch zu Guttenberg), beim Münchener Kammerorchester, dem Münchner Rundfunkorchester, den Nürnberger Symphonikern und beim Kammerorchester Bad Brückenau. Des Weiteren regelmäßige Engagements bei diversen Barock-Orchestern, u. a. Concerto München, La Banda, Hofkapelle München und Ensemble Nymphenburg. Orchester- und Kammermusik-Auftritte führten ihn u. a. auf das Schleswig-Holstein-Festival, das Rheingau Musik Festival, die Herrenchiemsee-Festspiele und zum Fränkischen Sommer.
Er ist zudem zertifizierter Lehrer der Alexandertechnik (ATVD) und unterrichtet in eigenem Studio in München (www.alexandertechnik-solln.de/).
Der in Rosenheim geborene Organist und Cembalist Johannes Berger wurde bereits im Alter von elf Jahren in den Kreis der Schüler des Münchner Orgelprofessors Franz Lehrndorfer aufgenommen. Während seiner Schulzeit gewann er den 1. Bundespreis »Jugend musiziert« im Fach Orgel. Nach dem Abitur studierte er in München Orgel und Kirchenmusik bei Harald Feller und Cembalo bei Christine Schornsheim. Er erweiterte seine Studien in Amsterdam bei Jacques van Oortmerssen und in Salzburg bei Reinhard Goebel. Johannes Berger ging bei nationalen und internationalen Wettbewerben als Preisträger hervor. So gewann er u.a. den Orgelwettbewerb »Grand Prix Bach de Lausanne« und erhielt zudem auch den Publikumspreis.
Neben einer umfangreichen solistischen Konzerttätigkeit verbindet ihn eine Zusammenarbeit mit Orchestern wie dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dem Mahler Chamber Orchestra und den Münchner Philharmonikern. Seit 2009 ist Johannes Berger Organist und Kustos an der größten Freiluft-Orgel der Welt in Kufstein. Er ist Künstlerischer Leiter und Cembalist des Barockorchesters Concerto München.
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