Penelope Spencer – Violine
Andreas Skouras – Cembalo
BACH Sonaten für Violine und obligates Cembalo
Sonate I in h-moll, Sonate IV in c-moll und Sonate VI in G-Dur
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Die Matinee findet NUR Live vor Ort im KOM statt. Eine vorherige Anmeldung zum Konzert ist nicht mehr erforderlich.
Die sechs Sonaten für Violine und obligates Cembalo von Johann Sebastian Bach sind gewissermaßen Pionierstücke, denn anders als in der Handhabe des Basso Continuo, in dem nur der Bass notiert war und vom Cembalisten die rechte Hand improvisiert wurde, ist letztere nun ausgeschrieben und somit der beiden anderen Linien, der Violin- und der Bassstimme, die freilich auch am Cembalo gespielt wird, gleichberechtigt. So kann man eher von Trios sprechen, als von einer Duo-Sonate. Doch ist es der Reichtum an Empfindungen, sakralen wie säkularen, die das Besondere an diesem Zyklus sind. Freude, Trauer, Hoffnung, Kontemplation, Stille und Jubel wechseln sich ab und machen diese leider selten zu hörenden Werke zu einigen der schönsten Exemplare dieser Gattung.
Die in Neuseeland geborene Geigerin Penelope Spencer studierte bei Sigiswald Kuijken und Alda Stuurop Barockvioline und beendete 1998 ihre Ausbildung an den Konservatorien Utrecht und Den Haag in den Niederlanden mit Uitvoerende Musicus cum Laude. Während dieser Zeit konzertierte sie mit Barockorchester La Petite Bande und war 10 Jahre lang ebenfalls Mitglied der Niederlandse Bach Vereniging.Im Jahr 2000 wurde Penelope in das Ensemble The English Baroque Soloists unter Sir Eliot Gardiner aufgenommen und spielte allein in diesem Jahr über 80 Konzerte und CD – Aufnahmen innerhalb Europa und der vereinigten Staaten, wobei alle 200 Kantaten von Johann Sebastian Bach eingespielt wurden. Penelope arbeitete in den nächsten Jahren weiterhin mit Gardiner, auch im Orchestre Revolutionnaire et Romantique. Penelope wohnt seit 2017 in München mit ihrem Mann und zwei Kinder.
Der griechisch- deutsche Pianist und Cembalist Andreas Skouras wurde 1972 in Thessaloniki (Griechenland) geboren und studierte Klavier bei Prof. Franz Massinger und Cembalo bei Prof. Lars Ulrik Mortensen sowie Prof. Ketil Haugsand an der Hochschule für Musik und Theater München.Konzertauftritte, CD-, Rundfunk- und Fernsehproduktionen als Pianist und Cembalist mit Orchester oder solo, Kammermusik- und Liederabende führen ihn regelmäßig ins europäische Ausland Andreas Skouras’ Repertoire umfasst vollständig das Wohltemperierte Clavier und die Kunst der Fuge J. S. Bachs, sämtliche Mozart- und Haydn-Sonaten, aber genauso auch Werke von Komponisten der Romantik. So führte er 2007 das gesamte Klavierwerk von Johannes Brahms in München und Leipzig zyklisch auf. 2008 folgt ein weiterer Zyklus mit Werken aus dem goldenen Zeitalter des Klaviers. Einen weiteren Schwerpunkt in Skouras’ Arbeit bilden Werke griechischer Komponisten. Als einer der wenigen Cembalisten überhaupt spielt er Iannis Xenakis’ „Khoai“, eines der schwersten Stücke der Cembaloliteratur.
Johann Sebastian Bach (1685 – 1750)
Die ”Sei Sounate à Cembalo certato è Violino Solo“, wie sie in der frühesten authentischen Quelle genannt werden, sind Bachs bedeutendster Kammermusikzyklus, gewissermaßen sein kammermusikalisches Vermächtnis an die Nachwelt. Es waren die ersten Violinsonaten der Musikgeschichte, in denen das Tasteninstrument sich aus der Rolle der akkordischen Begleitung im Basso continuo löste und der Violine als gleichberechtigter Partner gegenübertrat. Die Fantasie, mit der Bach die satztechnischen Möglichkeiten dieser Konstellation auskostete, die formale Vollendung jeder einzelnen Sonate und ihre ganz spezifische Ausdruckswelt machen diese Stücke zu den ersten “klassischen” Duosonaten des Geigenrepertoires. Im satztechnischen Verständnis der Bachzeit handelte es sich freilich um Triosonaten. Da über dem Bass, also der linken Hand des Cembalos, zwei Oberstimmen, die Violine und die rechte Hand, konzertieren, hat man es mit einer der Triosonate analogen Situation zu tun. Unter Bachs Händen multiplizierten sich freilich die Möglichkeiten dieser Konstellation – vom puren Cembalosolo über den strengen Triosatz bis hin zum veritablen Quartett- oder gar Quintettsatz. Komponiert wurden die Sonaten vor 1725. Im Sommer dieses Jahres nämlich ließ Bach von seinem Neffen Johann Heinrich eine Stimmenabschrift anfertigen, die er eigenhändig um die letzten Sätze der noch unvollendeten sechsten Sonate ergänzte. Offenbar wollte Bach die Sonaten bei seinem Besuch in Dresden im September 1725 mit seinem dortigen Geigerfreund Johann Georg Pisendel spielen und möglicherweise auch im Dezember in Köthen, zusammen mit dem Köthener Konzertmeister Spieß und Fürst Leopold an der Gambe. Zu den Sonaten hat sich nämlich eine Gambenstimme erhalten, die den Cembalobass verstärkt. Komponiert wurden die Stücke sicher vor seinem Amtswechsel nach Leipzig, also vor Mai 1723 am Köthener Hof. Später hat Bach den Zyklus zweimal überarbeitet, wobei die sechste Sonate jeweils eine grundlegende Neufassung erfuhr. Die Fassung letzter Hand aus der 1740er Jahren ist in einer Abschrift seines Schwiegersohns Johann Christoph Altnickel erhalten.
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Sonate in h-moll für Violine und obligates Cembalo, BWV 1014
Adagio, Allegro, Andante, Allegro
Sonate in c-moll für Vioine und obligates Cembalo, BWV 1017
Siciliano, Allegro, Adagio, Allegro
Sonate in G-Dur für Violine und obligates Cembalo, BWV 1019
Allegro, Largo, Allegro (Cambalo solo), Adagio, Allegro
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