ENESEMBLE PER-SONAT
Jasmina Črnčič, Christine Mothes (Gesang), Hanna Marti (Gesang, Harfe, Leier), Marc Lewon (Karolingische Cytara, Leier), Sabine Lutzenberger (Gesang, Leitung)
OREOPHONE – Orpheus und die Natur
Im Zentrum dieses Programms mit Musik aus dem 11. Jahrhundert steht der mythische Sänger Orpheus, der durch seinen Gesang Götter zu betören und wilde Tiere zu bezähmen vermochte, sogar Steine zu erweichen. In der antiken Welt und allen Zeiten danach steht er als Sinnbild für die Musik schlechthin. So wird Orpheus – „oreo phone“ (schönste Stimme) – zum Sinnbild einer Musik, die die Seelen der Zuhörer berührt, dem Geist aber verborgen bleibt, und auch zum Sinnbild eines neuen Klangs, der gegen Ende des 9. Jahrhunderts und alles übertrifft, was je gehört worden ist: die Mehrstimmigkeit.
Auf unserem Programm stehen mehrstimmige Improvisationen über gregorianische Choralmelodien in der Tradition der Musica Enchiriadis (9. Jahrhundert) und Guido von Arezzos (11. Jahrhundert), daneben Kompositionen aus dem Winchester Tropar (um 1050). Einen Kontrapunkt dazu setzten die Vertonungen der Oden des antiken Dichters Horaz aus dem 12. Jahrhundert. Zur Begleitung der Stimmen erklingen die Instrumente der karolingischen Zeit, wie sie im Utrechter Psalter abgebildet sind, darunter Cytara, Leier und Harfe.
PER-SONAT ist ein freies Ensemble, das sich der Musik des Mittelalters und der Renaissance seit 2008 widmet. Zusammen mit dem Publikum gehen wir neuen Wegen zu den Ursprüngen unserer Musikkultur nach. Dem internationalen Team von Musiker:innen unter der Leitung von Sabine Lutzenberger geht es neben einer größtmöglichen Authentizität um eine künstlerisch lebendige, innovative und spannende Aufführungspraxis.
PER-SONAT gastiert auf nationalen wie internationalen Bühnen wie Oude Muziek Utrecht (NL), Laus Polyphoniae Antwerpen (B), Early music festival Stockholm (Schweden), Wunderkammer Trieste (I), Voix et Route Romane (F) Via Medieval (D), u.a. Konzertreisen führten Ensemble PER-SOANT in den letzten Jahren nicht nur durch den deutschsprachigen Raum, sondern auch nach Frankreich, Holland, Italien, Spanien, Österreich, Belgien, Polen, Schweden und Zypern.
PROLOG
Sicut fuit Jonas in ventre, Organum nach Regeln der Musica enchiriadis (9. Jh.)
Aurea personet lira, Sequenz anonym (um 1100)
Alleluya – Adorabo ad templum sanctum tuum, Organum aus dem Winchester Tropar (um 1050)
ABSTIEG IN DAS TOTENREICH
Omorstampie, (Arrangement Marc Lewon)
Popule meus
ORPHEUS DER SÄNGER
Pastor cum traheret, Horaz Ode 1,15 anonym (12. Jh.)
Sic te diva potens Cypri Horaz Ode 1,3 anonym (12. Jh.)
Dolorum solatium, Planctus von Petrus Abaelardus (1079–1142)
DAS ECHO DER ANTIKE
Aurea Estampie nach Aurea personet lira, (Arrangement Marc Lewon)
Donec gratus Horaz Ode 3,9 anonym (12. Jh.)
Albi ne doleas Horaz Ode 1,33 anonym (12. Jh.)
O fons Bandusiae, Horaz Ode 3,13 anonym (12. Jh.)
AUFSTIEG AUS DER DUNKELHEIT
Christus resurgens ex mortis, Organum nach Regeln der Musica enchiriadis (9. Jh.)
Alleluya, Surexit domino, Organum aus dem Winchester Tropar (um 1050)
O mors, ero mors tua, Organum nach Regeln der Musica enchiriadis (9. Jh.)
DER KLANG DER KITARA
Miserarum est, Horaz Ode 3,12
BACH – the fencing master
Suiten für Violoncello solo
Anna Zimre – Violoncello
DIE SUCHE IM GOLDENEN MISTHAUFEN
… oder die Schätze des Monsieur Boismortier
Tatiana Flickinger – Blockflöte
Andrii Slota – Cembalo
Sebatián Mosquera – Violoncello