Michael Leslie spielt GOLDBERGVARIATIONEN
„Calvierübung bestehend in einer Aria mit verschiedenen Veränderungen vors Clavicimbal mit 2 Manualen“ (BWV 988)
Der Pianist Michael Leslie ist ein Wegbegleiter der ersten Stunde von ELEVEN-eleven. Er spielte nicht nur die allererste Matinee, sondern auch danach noch viele weitere und das nun schon seit mehr als 17 Jahren. Das Publikum liebt ihn und seine große Klavierkunst sowie auch seine überaus intelligenten und kurzweiligen Einführungen zu den Konzerten. Im ersten Matineekonzert des neuen
Die Golbergvariationen von Johann Sebastian Bach ist eines der gewaltigsten Werke der Klavierliteratur überhaupt. Die Benennung nach Johann Gottlieb Goldberg entstand posthum aufgrund einer Anekdote, denn unter dem Originaltitel des von Bach selbst veranlassten Erstdruckes aus dem Jahr 1741 würde das Werk heutzutage wohl kaum jemand erkennen. Die Grundstimmung Variationen ist heiter- nur drei der dreißig Veränderungen sind in moll- und die Tiefe und Ausdruckskraft dieser verleihen dem Werk eine wunderbare emotionale Stabilität und Ausgeglichenheit. Zu allem Überfluss ist jede dritte Variation ein Kanon, so dass man ob der kompositorischen Virtuosität Bachs aus dem Staunen überhaupt nicht mehr herauskommt. Eine ganz besondere Freude ist es Michael Leslie mit diesem opulenten Werk bei ELEVEN-eleven begrüßen zu dürfen, denn nur selten hört man einen Pianisten mit so viel Verehrung und Wissen um die Komposition gepaart mit aufopferndem Anspruch an sich selbst und an die Musik. Michael Leslie begeistert immer wieder mit seinem Können auf dem Instrument, welches er Zeit seines Lebens bis heute in akribischer Arbeit und immensem Anspruch an sich selbst immer noch weiter fortentwickelt. Ein mehr als außergewöhnlicher Pianist zu Hören mit einem außergewöhnlichen Werk.
Sobald sich Michael Leslie ans Klavier setzt, wird man sofort von seinem charismatischen Spiel gefangengenommen. Leslie spielt nicht um sich feiern zu lassen oder um dem Publikum zu gefallen. Warm, energetisch, stark und lebendig strömt die Musik unter seinen Fingern hervor. Da findet sich keine Spur von Konvention oder professioneller Routine. Im Gegenteil die Musik springt einen jedes Mal frisch und lebendig an. Man fühlt, dass das Werk letztes Mal wahrscheinlich ganz anders geklungen hat und ein anderes Mal wiederum neu interpretiert wird. (Dr. Andrew Jacobs)
Michael Leslie geboren in Australien lebt und arbeitet als Konzertpianist in München, Deutschland. Sowohl die virtuose Interpretation als auch die der Musik innewohnende Botschaft des Komponisten ist ihm Auftrag, Verpflichtung und alleiniger Maßstab, nicht der äußere Glanz. Leslies Interpretationen beispielsweise der Werke Bachs, Beethovens oder Schuberts gelten unter Kennern als Geheimtipp. Sein Spiel zeugt von eigenwilligem Charakter, von einer unvergleichlichen künstlerischen Detailtreue, einer Reife und Durchdringung, wie man sie bei den meisten Klaviervirtuosen unserer Zeit vergeblich sucht. Michael Leslie trat während seines Studiums am Konservatorium von Sydney mit führenden australischen Orchestern auf. So spielte er u. a. mit dem Sydney Symphony Orchestra die australische Erstaufführung des 1. Klavierkonzerts von Béla Bartók. Bei Rosl Schmid an der Münchner Hochschule für Musik setzte er sein Studium fort und gewann den 1. Preis des Wettbewerbs der westdeutschen Musikhochschulen und belegte als Preisträger des internationalen ARD-Wettbewerbs den dritten Platz. Leslies Repertoire reicht von Scarlatti bis Lutoslawski und enthält neben anderem die großen Klavierwerke Bachs, sämtliche Beethoven-Sonaten sowie das Klavierwerk Arnold Schönbergs. Der Vielschichtigkeit Franz Schuberts begegnet Leslie mit großem Respekt und Gründlichkeit. In einer Reihe von Rundfunkaufnahmen im In- und Ausland machte sich der in München lebende Künstler ebenso einen Namen wie durch zahlreiche Auftritte mit bedeutenden Orchestern. Das ungewöhnliche künstlerische Potential des Pianisten führte zu Gastspielen in Österreich, Grossbritannien, Schottland, Frankreich, Italien, Sizilien, Norwegen, Serbien, Ghana, Australienund in vielen deutschen Städten. In Sydney wurde er als einer der herausragendsten Pianisten gefeiert, die Australien hervorgebracht hat mit der Schlagzeile: “Sydney’s loss is Germany’s gain.”
Hier finden Sie den Programm-PDF Goldbergvariationen mit Michael Leslie
Sein einziges gedrucktes Variationenwerk für Cembalo nannte Johann Sebastian Bach in nicht zu unterbietendem Understatement schlicht Clavier-Übung und fügte auf dem Titel des Erstdrucks folgende ausführliche Erklärung hinzu: „Calvierübung bestehend in einer Aria mit verschiedenen Veränderungen vors Clavicimbal mit 2 Manualen“ (BWV 988)
Aria- Variatio 1. a 1 Clav. – Variatio 2. a 1. Clav. – Variatio 3. Canone all Unisuono à 1 Clav.
Variatio 4. à 1 Clav. – Variatio 5. a 1 ô vero 2 Clav. – Variatio 6. Canone alla Seconda a 1 Clav.
Variatio 7. à 1. ô vero 2 Clav. (al tempo di Giga) – Variatio 8. a 2 Clav. – Variatio 9. Canone alla Terza. a 1 Clav.
Variatio 10. Fugetta. a 1 Clav. – Variatio 11. a 2 Clav. – Variatio 12. Canone alla Quarta.
Variatio 13. a 2 Clav. – Variatio 14. a 2 Clav. – Variatio 15. andante. Canone alla Quinta. a 1 Clav.
Variatio 16. a 1 Clav. Ouverture – Variatio 17. a 2 Clav. – Variatio 18. Canone alla Sexta. a 1 Clav.
Variatio 19. à 1 Clav. – Variatio 20. a 2 Clav. – Variatio 21. Canone alla Settima.
Variatio 22. a 1 Clav. alla breve – Variatio 23. a 2 Clav. – Variatio 24. Canone all Ottava a 1 Clav.
Variatio 25. a 2 Clav. („adagio“) – Variatio 26. a 2 Clav. – Variatio 27. Canone alla Nona. a 2 Clav.
Variatio 28. a 2 Clav. – Variatio 29. a 1 o vero 2 Clav. – Variatio 30. a 1 Clav. Quodlibet. – Aria da Capo è Fine
Heute ist das Opus unter seinem populären Beinamen Goldberg-Variationen bekannt, was auf einen Bericht des ersten Bach-Biographen Johann Nikolaus Forkel zurückgeht. Bach habe das Werk – wie schon eingangs erwähnt – für seinen Gönner Graf Hermann Carl von Keyserlingk in Dresden geschrieben, der an Schlaflosigkeit litt. Um ihm die Zeit in schlaflosen Nächten zu vertreiben, habe sich Keyserlingk ein paar Stücke gewünscht, „die so sanften und etwas muntern Charakters wären“. Sein Hauscembalist, der damals noch jugendliche Bach-Schüler Johann Gottlieb Goldberg (1727-1756), sollte sie ihm vorspielen. Zum Dank für das vollendete Werk habe Bach einen königlichen Lohn erhalten: „einen goldenen Becher, welcher mit hundert Louisd’or angefüllt war“, das höchste Honorar, das er jemals für eines seiner Werke entgegennehmen durfte. Der Lohn war dem Rang der Variationen angemessen: Aus dem eher unscheinbaren Wunsch des Kurländischen Grafen nach „etwas muntern“ Cembalostücken ließ Bach einen monumentalen Variationenzyklus in 30 Teilen erwachsen – die bedeutendsten „Claviervariationen“ vor Beethovens Diabelli-Variationen.
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