DREI MEISTER
John Dowland
Hans Newsidler
Guillaume de Morlaye
Sven Schwannberger – Renaissancelaute
Dr. Sven Schwannberger ist Lautenist, Flötist, Sänger und ein Mensch zwischen Sprache(n), Poesie, asiatischer Teekunst, Philosophie und dem vermeintlich echten Leben. Seine Grundlagenforschung zum Gebrauch der (allein in der Kehle kontrollierten) Stimme und der vokalen Ästhetik des 17. Jahrhunderts mündete nach über zwei Jahrzehnten des Nachdenkens 2019 in seine online verfügbare Promotion "Studio & Amore". Als Ergänzung zu seiner Tätigkeit in Konzerten legte er zahlreiche Aufnahmen mit Musik des 16. bis 18. Jahrhunderts vor. Er lehrt seit 2009 Improvisation, Verzierung und historische Aufführungspraxis an der Schola Cantorum Basiliensis und ab Oktober 2024 historische Aufführungspraxis an der Universität der Kunstuniverität Graz.
www.schwannberger.com www.derweltabhanden.com
Völlig zu Recht haben die Lieder und auch die Lautenkompositionen John Dowlands (1563-1626) einen angestammten Platz in Konzertprogrammen und Aufnahmen unserer Zeit gefunden. Ihre außerordentliche Schönheit und Tiefe gelten als unbestritten. Viele seiner Lautenkompositionen sind trotz ihrer Schwierigkeit sehr instrumentenidiomatisch. Im Vergleich zum stark von Melancholie beherrschen Vokalwerk des Meisters offenbaren sich in vielen (obschon nicht allen) seiner Lautenwerke auch vergleichsweise optimistische, fast leichte Seiten. Doch im riesigen Repertoire der Laute finden sich auch Musiken von erstaunlicher Qualität, die heute selbst unter Spezialisten teils wenig bekannt sind:
Im Jahr 1536 publizierte der Lautenist Hans Newsidler (1509-1563) neben pädagogischen Veröffentlichungen auch einen großen Band mit virtuosen Fassungen bedeutender Vokalmusik. So machte Newsidler für seine Nürnberger Mitbürger (und für uns heute) die Motetten und Lieder etwa Josquins, Obrechts oder Isaaks mit raffinierten, sehr virtuosen Auszierungen auf dem wichtigsten Instrument der Zeit zugänglich: der Laute.
Guillaume de Morlaye (1510-1558) steht heute ein wenig im Schatten seines Lehrers Albert de Rippe. Bei einem Blick auf sein reiches Schaffen eröffnet sich aber ein beeindruckendes Spektrum von Tänzen, Fantasien und Intavolierungen von außerordentlicher Eleganz. Seine Musik verdient zweifelsohne mehr Beachtung. Auch seine Absetzungen von zu seiner Zeit hochmodernen französischen Übersetzungen des Psalters sind von herausragender Bedeutung für die Entwicklung des Lautenlieds: Sie sind Teil einer eigenen Tradition von französischen Psalmen zur Laute, die in Nicholas Vallets "Een-en twentich Psalmen Davids" (1615) gipfeln wird: aber das ist ein späteres, ganz anderes Kapitel im kostbaren Schatz des französischen Lautenrepertoires.
221. Matinee – Programm als PDF
DREI MEISTER – Morlaye, Newsidler, Dowland
Guillaume de Morlaye, Bourgeois de Paris
Pavane . Gaillarde
Domine ne in furore tuo (Psaume VI, Je te supplie, ô Sire)
Fantaisie X
In exitu Israel (Psaume CXIV, Quand Israel hors d´Egypte sortit)
O foible esprit
Super flumina Babylonis (Psaume CXXXVII, Etans assis)
Pavane des Dieux . Gaillarde
Nunc dimittis (Cantique de Simeon / Or laisse createur)
HANS NEWSIDLER . BÜRGER UND LUTINIST ZU NÜRNBERG
Ein seer guter Organistischer Preambel
Tröstlicher Lieb
Tandernaken (Jacob Obrecht)
Mille Regretz (Josquin des Pres)
Adieu mes amours (Josquin des Pres)
JOHN DOULAND . BATCHELER OF MUSICKE
My Lord Willoughby's Welcome Home
Praeludium
Lachrimae Pavan (Flow my tears)
A Galliard
Sir John Smith his Almain
Pavan by the most Artificiall Alfonso Ferrabosco
A Coy Joy
Orlando sleepeth
Robert Earle of Essex, his Galliard
Sir John Souch's Galliard
The Frog Galliard
Complaint (Fortune my foe)
Mrs. Winter's Jump
A Fancy
Mr. Dowland's Midnight
sechschörige Laute nach Laux Maler von Knud Sindt, Granada, 2024
siebenchörige Laute von Knud Sindt, Granada, 2014
DIE SUCHE IM GOLDENEN MISTHAUFEN
… oder die Schätze des Monsieur Boismortier
Tatiana Flickinger – Blockflöte
Andrii Slota – Cembalo
Sebatián Mosquera – Violoncello
DIE KUNST DER FUGE
Johann Seabstian Bach
Andreas Skouras, Cembalo
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