DIE SUCHE IM GOLDENEN MISTHAUFEN
… oder die Schätze des Monsieur Boismortier
Tatiana Flickinger – Blockflöte
Andrii Slota – Cembalo
Sebatián Mosquera – Violoncello
Joseph Bodin de Boismortier ist auch heute noch einer der Komponisten, mit dessen Musik man doch recht selten in Berührung kommt. Sie steht selten in Konzertprogrammen und so bekommt man sie ebenso selten zu hören. Was aber nicht daran liegt, dass es so schwer wäre seine Werke zu finden oder gar so wenige vorhanden wären. Nein, im Gegenteil, in der Zeit zwischen 1724 und 1741 publizierte er mehr als 100 mit Opuszahlen versehene Werke. Boismortier schrieb für Flöte, Violine und Cembalo, aber auch für Musette und Drehleier. Kürzlich wurden Sonaten für Diskantgambe wiederentdeckt. Außerdem schuf er Oratorien, Kantaten, Trinklieder und Motetten, Opernballette und vieles anderes. Vielleicht hätte er weniger komponieren sollen und dabei nicht so erfolgreich sein sollen, denn so geriet er auch schnell bei seinen Zeitgenossen in die Kritik: „Er publizierte in sehr hohen Auflagen; aber leider gab er sich in zu hohem Maße diesen harmonischen Spielereien hin, von denen einige, das sei zugestanden, trotzdem mit angenehmen Höhepunkten versehen waren. Wer sich die Mühe macht in diesem Misthaufen zu stochern findet dort einige Goldspäne um daraus einen Barren zu formen (...)“
Obwohl er also lange verkannt und vergessen war, haben sich die drei Musiker dieser ELEVEN-eleven Matinee daran gemacht, mehr als genug Goldsplitter zu finden um daraus einen glänzenden, leuchtenden und wunderschönen Goldbarren zu gießen.
TATIANA FLICKINGER ist seit 2017 ganz fest mit ELEVEN-eleven verbunden, da Michael Schopper damals beschloss, dass Sie die richtige sei um die Konzertreihe in die Zukunft zu führen und an seiner Stelle Gesicht, Herz und Seele von ELEVEN-eleven zu werden. In den letzten Jahren ist sie nicht nur als künstlerische Leitung verantwortlich für das Jahresprogramm, sondern auch als Sekretärin, Layouterin, Texterin, Technikerin, Künstlerbetreuerin, Taxifahrerin, Instrumententransporteurin, Sekteinkäuferin, irgendwie somit als Mädchen für alles für ELEVEN-eleven allzeit zur Stelle.
Manchmal hat sie auch das Vergnügen selbst als Künstlerin eine Matinee zu gestalten, was ihr immer eine ganz besondere Freude und eine kleine Belohnung für die restliche „Arbeit“ ist. In der ersten Matinee im Jubiläumsjahr 2025 bringt sie nun drei Künstler zusammen auf die Bühne, welche so noch nicht bei ELEVEN-eleven in Erscheinung getreten sind und unverkennbar ist das Konzept und die Idee zu diesem Konzert ebenfalls auf ihrem MIST gewachsen!
ANDRII SLOTA wurde 1988 in der Ukraine geboren und erhielt mit 6 Jahren von seinem Vater den ersten Klavierunterricht. Im Jahr 1995 wurde er in die Musikschule für hochbegabte Kinder in Kiew aufgenommen, an der er 2007 mit Auszeichnung abschloss. 2012 erhielt er sein Masterdiplom an der Tschaikowsky-Akademie für Musik. Im gleichen Jahr bekam er einen Master an der Universität für darstellende Künste „Karpenko-Karyi“ (Abteilung Filmregie). Während seiner Studienzeit in Kiew war Andrii Preisträger und Sieger zahlreicher internationaler und nationaler Wettbewerbe. Zudem führte er eine rege Konzerttätigkeit als Pianist. So spielte er regelmäßig Solorecitals, Konzerte mit Orchester und trat in verschiedenen Besetzungen im Kammermusikbereich in Tschechien, Italien, Polen, Russland, Frankreich, Holland, in der Ukraine und in Österreich auf. Seit 2011 widmet sich Andrii der Alten Musik und dem Cembalospiel. 2012 begann er an der Kunstuniversität Graz das Cembalostudium in der Klasse von Prof. Michael Hell. Seit 2014 studierte er Cembalo, bei Prof. Christine Schornsheim, an der Hochschule für Musik und Theater München, dieses Studium hat er 2019 mit einem Masterabschluss beendet. Andrii hat an Meisterkursen, von Andreas Steier, Christophe Rousset, Bob van Asperen, Dirk Börner, Miklos Spanyi teilgenommen.
Der aus Kolumbien stammende Barockcellist SEBASTIÁN MOSQUERA schloss sein künstlerisches Bachelorstudium an der Hochschule der Künste Bogotas ab. Von 2013 bis 2015 nahm er Privatunterricht bei der Cellistin Gesine Queyras. Anschließend absolvierte er von 2015 bis 2019 sein Studium als Violoncellopädagoge am Mozarteum Salzburg. Von 2020 bis 2022 studierte er Barockvioloncello an der Hochschule für Musik und Theater München (HMTM) in der Klasse von Prof. Kristin von der Goltz, bei der er derzeit sein Masterstudium fortsetzt. Seit Herbst 2024 studiert er zusätzlich Viola da Gamba bei Prof. Friederike Heumann an derselben Hochschule.
Sebastián Mosquera besuchte verschiedene Violoncello- und Kammermusik-Meisterkurse bei renommierten Künstlern wie Kristin und Gottfried von der Goltz, François Poly, Werner Matzke, Mayumi Hirasaki, Christine Schornsheim, Patrick Cohen-Akenine und Midori Seiler. Er ist Mitglied mehrerer Barockensembles in München und tritt regelmäßig als Barockcellist in Deutschland auf. Außerdem ist Sebastián Mosquera Cellolehrer an der Musikschule der Stadt Penzberg.
Joseph Bodin de Boismortier (1689 - 1755)
DIE KUNST DER FUGE
Johann Seabstian Bach
Andreas Skouras, Cembalo
mehr »Das Jubiläums- Wochenende
20 JAHRE ELEVEN-eleven Musikkultur e.V.
feiern wir mit
MICHAEL LESLIE (Klavier)
WOLFGANG BRUNNER (Cembalo)
LAURA FAIG (Sopran)
TOBIAS JACKL (Klavier)
WEINGUT SCHREIECK
und vielen anderen